Hofladen mit Hof-Charakter, Slickertann inner Schoppe
Slickertann heißt Süßer Zahn oder Schleckermaul. Der plattdeutsche Name des Bioladens von Anne Drepper und Frank Schröder passt gut nach Münster. Und fast noch besser auf einen echten westfälischen Bio-Bauernhof. „Slickertann inner Schoppe" heißt die neue Filiale des 1998 an der Warendorfer Straße gegründeten Unternehmens. Auf dem Hof lütke Jüdefeld in Münsters Norden gibt es seit Oktober 2010 mit Slickertann neue Mieter „inner Schoppe".
Die Schoppe an der Gasselstiege ist ein echter Traditions-Hofladen. Vor fast 30 Jahren gründete Agnes lütke Jüdefeld das Geschäft auf dem Naturland-Hof ihres Bruders Josef. In den letzten Jahren führte Klaus Ross den Betrieb, neben anderen beruflichen Verpflichtungen. Jetzt tragen Anne Drepper und Frank Schröder die Tradition weiter. „Wir wollen das Sortiment erweitern und für den Hof anpassen", beschreibt Frank Schröder die Veränderungen. Das Ladenlokal wurde um knapp 25 Quadratmeter vergrößert, jetzt hat auch eine größere Fleischtheke ihren Platz. „Das Besondere an dem Standort sind die hofeigenen Produkte", sagt Frank Schröder. Dazu gehören das Fleisch, Kartoffeln, Getreide und im Moment die Kürbisse. Das wollen wir stärker nutzen."
Was sich auch verändert, sind die Öffnungszeiten. Auf dem Hof gibt es eine Kita und ein Seminarhaus. Jetzt ist der Laden ab 7.30 Uhr geöffnet, abends bis 19.00 Uhr. So können die Eltern den Einkauf mit dem Bringen der Kinder verbinden und die Seminargäste müssen auch keinen zusätzlichen Weg zum Einkaufen machen. Schön wird's in der warmen Jahreszeit, dann herrscht draußen Café-Atmosphäre. Denn der Standort an der Gasselstiege zwischen Münster und dem Stadtteil Kinderhaus hat Naherholungswert. An der wichtigsten Fahrradstrecke im Norden der Stadt sorgt jetzt auch mehr Licht am und im Laden dafür, dass alle, die vorbeilaufen und -radeln wissen, dass Slickertann geöffnet ist.
Eine Besonderheit des Ladens ist sein Personalkonzept. Denn Anne Drepper und Frank Schröder haben für Slickertann die Anerkennung als Integrationsbetrieb beim LWL beantragt. Wenn die Zusage des Landschaftsverbandes kommt und damit Zuschüsse für drei Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen, muss sich der Bioladen vier Jahre lang mit diesem Konzept bewähren. Entsprechend streng sind die aktuellen Wirtschaftlichkeitsprüfungen. „Die Marktsituation im Biosegment ist nicht einfach. Aber unser Konzept unterscheidet sich", sagt Frank Schröder. „Wir haben mit Slickertann inner Schoppe einen Hofladen mit echtem Hof-Charakter, bio und sozial."