Neubau? Umbau!

21. Juni 2019  Sophia S.

Sieht man die Baustelle am Stadthafen I ist von der ehemaligen Lehnkeringhalle kaum noch etwas übrig. Zwei Wände, Fundament und Dachgerüst – mehr ist es nicht. Trotzdem sprechen wir bei unserem Projekt von Umbau statt von Neubau – haben wir da etwa was falsch verstanden?

Vor der Übergabe an die Bauherrin war die alte Halle ein schnödes Hochregallager. Gefüllt war sie mit Gefahrstoffen, darunter die Pflanzenschutzmittel Glyphosat und Round-Up. Als das Gelände zum Verkauf stand, entstand der Plan, gerade an diesem Ort ein ökologisches Gebäude entstehen zu lassen. Trotz der schwierigen Vorgeschichte war es Rike Kappler wichtig, die bestehenden Teile des Gebäudes sorgfältig auf ihre Verwendbarkeit zu prüfen und ggfs. weiter zu nutzen, statt alles Vorhandene einfach zu entsorgen.

Für die neue Hafen-Biobackstube greifen die Bauenden also so weit es geht auf vorhandenes Material zurück – das Fundament wird beispielsweise nur verstärkt, damit die beiden Stockwerke, die noch eingezogen werden, stabil stehen. Und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen geht noch einen Schritt weiter: Statt neues Land auf der grünen Wiese zu versiegeln, wird bereits erschlossenes Gebäude wieder bebaut und die Stadt weiter verdichtet.
 
So entsteht etwas Neues im Zusammenspiel mit etwas Bestehendem. Und aus diesen Gründen sprechen wir von Umbau.

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Die BioVollkornBäckerei cibaria aus Münster ist im Sommer 2020 mit ihrer Backstube und Konditorei im Münsteraner Hafen vor Anker gegangen. Hier schreibt u.a. Sophia Siemes über das Zukunftsprojekt „Hafenbackstube“. Die Bilder liefert Ralf Emmerich.