Sinnstiftend arbeiten, zukunftsfähig wirtschaften - Die Gemeinwohl-Ökonomie bei cibaria

Seit der Gründung unserer Bäckerei 1990 geht unser Fokus über „zertifiziert biologisch“ hinaus, denn wir finden, dass Bio auch fair sein sollte und möchten mit unserem wirtschaftlichen Handeln das Gemeinwohl fördern. Regionale Wirtschaftskreisläufe, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sind uns wichtig. Wir beziehen unser Getreide aus dem Münsterland und kennen sowohl die Äcker als auch die Menschen dahinter, persönlich. Unter nachhaltigem Wirtschaften und sozialer Verantwortung verstehen wir unter anderem, so zu produzieren und zu kommunizieren, dass wir am Ende des Tages keine vollen Regale mehr haben und dennoch zufriedene Kundinnen und Kunden. Wir sind bei cibaria außerdem stolz darauf, ein Handwerksbetrieb zu sein, der es geschafft hat, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass sie von Frauen und Männern gleichermaßen leistbar sind, was auch heutzutage noch alles andere als selbstverständlich ist.

Was hat es nun mit diesem Begriff Gemeinwohl-Ökonomie oder kurz GWÖ auf sich?

So heißt ein 2010 gegründeter Verein, dem wir uns Anfang 2016 angeschlossen haben.  Es geht um die Etablierung eines Wirtschaftssystems, das das Gemeinwohl fördert anstelle von Gewinnmaximierung und Kooperation anstelle von Konkurrenz.

Der Erfolg eines Unternehmens ist in der GWÖ nicht definiert durch finanziellen Gewinn, sondern durch Gewinn im Bereich folgender vier Werte: Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit sowie Mitbestimmung und Transparenz.

Ist Gemeinwohl messbar?

Ja. Der Verein für Gemeinwohl-Ökonomie nennt 20 Indikatoren für Gemeinwohl. Dies sind die angesprochenen vier Werte in Bezug auf die folgenden fünf Berührungsgruppen eines Unternehmens: Lieferant*Innen, Eigentümer*- und Finanzpartner*innen, Mitarbeitende, Kund*innen und Mitunternehmen sowie Gesellschaftliches Umfeld. Mithilfe dieser Indikatoren beschreiben wir alle zwei Jahre sämtliche unserer internen und externen Unternehmensaktivitäten hinsichtlich Auswirkung auf das Gemeinwohl in einem Gemeinwohlbericht. Kenngrößen für jeden Indikator und eine Werteskala ermöglichen eine objektive Selbsteinschätzung und Vergabe von Punkten, bevor Bericht und Eigenbewertung seitens eines Auditors oder einer Auditorin des GWÖ-Vereins geprüft wird. Erst dann darf sich der Bericht (in Anlehnung an die herkömmliche Finanzbilanz) Gemeinwohlbilanz nennen und bekommen wir ein Testat, das unsere Punktzahl für jeden der 20 Indikatoren in einer Übersichtsmatrix darstellt.

Schritt für Schritt gemeinwohlorientierter

Gemeinwohlorientierte Maßnahmen zu entwickeln, zu etablieren und auf ihre tatsächlichen Auswirkungen auf das Gemeinwohl zu prüfen sehen wir als kontinuierlichen Prozess. Das regelmäßige Erstellen und Veröffentlichen der Gemeinwohlbilanz nutzen wir als nützliches Reflektionsinstrument für unsere eigene Entwicklung und als Möglichkeit, mit Menschen über unser wirtschaftliches Handeln ins Gespräch zu kommen.

Unser aktuelles Testat bezieht sich auf den Berichtszeitraum 2020/2021, unsere dritte Bilanzierung.

Ansprechpartnerinnen in unserer Bäckerei sind Karolin Kuhlmann, Sophia Siemes und Maria Stoverink. Zur Webseite der Gemeinwohl-Ökonomie geht es hier entlang: web.ecogood.org

Unser aktuelles Testat stellen wir Ihnen hier zum Download zur Verfügung.

Hier können Sie unsere aktuelle Bilanz herunterladen.